Die Sub-Antarktis

von den Falklandinseln bis Elephant Island

Auf den Spuren von Ernest Shackleton.

 

 

Sonntag, 13. November

 

Die Anfahrt ist etwas mühsam, wobei "mühsam" wohl eher relativ ist.

Über Frankfurt geht es nach Buenos Aires, der Stadt des Tangos.

Man spürt hier die Lebensfreude, die Aufbruchstimmung nach einer überwundenen Wirtschaftskrise, aber auch die Armut ist kaum zu übersehen.

 

Mittwoch, 16. November

 

Vier Tage auf See sind die nächste Etappe,

dann erreichen wir bei den Falklandinseln.

 

In Erwartung schwerer Stürme bin ich

auf alles gefasst, aber es ist sonnig, warm

und das Meer spiegelglatt.

 

Donnerstag, 17. November

 

Die Falkland Inseln. Sofort denkt man an den Krieg zwischen Großbritannien und Argentinien. Es herrscht zwar Frieden, aber die Begehrlichkeiten sind noch nicht ausgeräumt.

 

 

Erdöl-Funde der jüngsten Zeit werden diesen Zwist wohl auch

in nächster Zeit nicht so schnell vergessen lassen.

 

 

Donnerstag, 17. November - Bleaker Island

 

Die Rockhoppers, die Felsenpinguine, sind

da schon ein schöneres Ziel unserer Reise.

 

 

Sonntag, 20. November 2011

 

Kurs Süd Georgien!

Zwei Tage lang kämpfen wir gegen die stürmische See.

 

Als wir Südgeorgien endlich erreichen,

ist es schon deutlich kälter geworden.

Einige Zeit sieht es so aus, als würden uns katapaische Winde

(Kaltluft, die die Gletscher quasi hinunter fließt

- und das mit beachtlicher Geschwindigkeit)

eine Anlandung unmöglich machen.

 

 

Aber es gelingt, wir können an Land.

Die Wanderung allerdings, bei der wir den letzten Teil der Strecke gehen wollen, den Shackleton bis zur rettenden Walfängerstation in Stromness zurückgelegt hatte, bleibt uns wir wegen der starken Windböen verwehrt.

 

Junge Seeelefanten beäugen uns nur neugierig.

Vor ihnen müssen wir uns nicht in Acht nehmen.

 

 

 

Da sind die Pelzrobben schon ein anderes Kaliber!Schnell und aggressiv sind sie. Davonlaufen ist nicht, sie holen dich spielend ein.

Ein Biss kann zu gefährlichen Infektionen führen.

Also Mitspielen ist die Devise, sich ein Herz nehmen, sich groß machen und langsam auf sie zugehen. Das soll beeindrucken, tut es auch,

wenn auch nur für kurze Zeit. Aber da bin ich schon weg.

Klaro, Abstand halten ist gefragt, ist das nicht möglich,

na dann - siehe oben.

 

 

Der Walfängerort Stromness:

Hier hatte Shackletons Odyssee vorerst ein Ende.

Endlich konnte er mit Hilfe rechnen, seine

zurückgelassenen Expeditionsmitglieder zurück zu holen.

 

Die Gebäude selbst sind tabu für uns.

Weniger wegen der Einsturzgefahr, sondern weil die Häuser mit Asbest-Platten

isoliert worden waren.

 

 

Königspinguine sind um ein Drittel kleiner als die Kaiserpinguine, die ausschließlich in der Antarktis brüten. Die Kolonien auf Südgeorgien waren riesig. Um die Jungen zu versorgen herrschte ein ständiges kommen und gehen.

 

Grytviken.

Hauptort Südgeorgiens. Heute leben nur ein paar Menschen dort. Zu Shackletons Zeiten war das anders. Da herrschte ein geschäftiges Treiben. Schließlich galt es ja, die getöteten Wale zu zerstückeln und verkochen.

 

Grytviken war auch Ausgangspunkt für Shackletons legendäre Expedition in die Antarktis. Eigentlich wollte er die Antarktis zu Fuß überqueren - eigentlich.

Walfänger warnten ihn, er solle seine Expedition aufschieben, denn es gäbe ungewöhnlich viel Eis in jenem Jahr.

Aber er hörte nicht auf sie...

 

Was dann folgte war jene legendäre Odyssee über das antarktische Packeis,

Elephant Island und zurück über das offene Polarmeer nach Südgeorgien.

 

 

 

 

 

 

Grytviken ist auch seine letzte Ruhestätte. Sein Grab ist das einzige, das in diesem Friedhof nach Süden ausgerichtet ist.

Jene Richtung, die sein ganzes Leben bestimmte.

 

 

 

 


 

Elephant Island.

 

Nach vielen Monaten hatten die Expeditionsteilnehmer endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Diese Bucht im Norden der Insel war aber trügerisch. Schnell erkannten sie, dass sich die Hochwassermarken weit über ihren Köpfen befanden. Also blieb den erschöpften Seeleuten nichts anderes übrig, als eine andere sichere Bucht zu suchen.

Freitag, 25. November 2011

Gegen 3 Uhr früh erwartet uns ein besonderes Spektakel. Eine Partielle Sonnenfinsternis!

Theoretisch wäre sie sogar eine totale, aber wir sind zu weit von der Zentrallinie entfernt.

Trotzdem - einfach atemberaubend!

 

 

"Manometer, bloß weg hier - Die Touris sind schon wieder da...!"

(...in Arbeit...)

 

 

Eine Anlandung auf Kap Horn ist uns diesmal nicht vergönnt...

 

Die Drakepassage  am 29. November 2011  -  10m-Wellen und 80 km/h Wind

Frozen World?   -   MELTING WORLD!

 

E W I G E S   E I S ?    -    D A S   W A R   G E S T E R N !

 

Die Meldungen über den dramatischen Rückgang des Eises weltweit, werden noch immer gerne verdrängt,

auch wenn die Apelle verschiedenster Wissenschaftler immer eindringlicher werden, gegen den Kimawandel endlich effizient vorzugehen.

Um so schmerzlicher, wenn man selbst diesen Veränderungen gegenübersteht.

Mit meiner Fotografie will ich die Schönheit dieser kalten Welten in seiner ganzen Vielfalt zeigen.

Eine Schönheit, die wir immer mehr zu verlieren drohen.

 

The reports about the dramatic decrease of the ice worldwide, are still gladly suppressed,

even if the appeals of various scientists become more and more urgent to finally act efficiently against the kima change.
So much the more painful if you face these changes yourself.
With my photography I want to show the beauty of these cold worlds in all their diversity.
A beauty that we are increasingly threatening to lose.

 

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